Schriftzug PIXELPHÄNOMENE; das Wort PIXEL ist in Regenbogenfarben gehalten; verteilt stehen vor dem Schriftzug kleine Pixelfiguren aus einem Computerspiel

Spielkritik, Neophänomenologie & mehr

Herzlich willkommen bei PixelPhänomene! Diese Seite soll eine etwas andere Form der Spielkritik bieten – nämlich einen vorwiegend neophänomenologischen Blick auf das Erleben digitaler Spiele und ihrer Elemente. Dazu kommen Analysen einzelner Aspekte von Spielen aus weiterer Perspektive.

 

Freiheitskämpferin statt geduldiger Prinzessin? Phantasy Star (1987) zwischen Konvention und Fortschritt

Im japanischen Rollenspiel Phantasy Star (Sega, 1987) führte eine junge Protagonistin in einem Polizeistaat eine Rebellion gegen einen autokratischen Herrscher an. Nur zwei Tage nach dem ersten Final Fantasy erschienen, zeigte Phantasy Star damit, dass die Geschichte eines Rollenspiels mehr sein konnte als das typische Märchen mit Prinzessin in Nöten (wie es Final Fantasy und 1986 schon Dragon Quest zeigten). Dabei war die Hauptfigur von Phantasy Star eine ganz ‚gewöhnliche‘ junge Frau, die weder auserwählt noch ein ‚Magical Girl‘ war, und auch nicht übermäßig sexualisiert wurde Mitunter wird Phantasy Star daher als „progressives“ Spiel hervorgehoben. […] Weiterlesen ❭

 

Projektbeschreibung: Neophänomenologische Spielkritik

Neophänomenologische Spielkritik soll das affektive Betroffensein beim Spielen von Computer- und Videospielen mit produkt- und kulturkritischen Fragen verknüpfen. Neben leibphänomenologischen Fragen (etwa: Was ist eine Atmosphäre? Wie fühlt sich ein 'spannendes' Spiel an? Wie wirken Bewegungssuggestionen? u.v.a.) wird thematisiert, wie das Erleben leiblicher Regungen beim Spielen eines spezifischen Spieltitels vor weitergehenden Kontexten einzuordnen ist (etwa in gesellschaftlicher, historischer, politischer Perspektive).

Beispielsweise ist die angenehme Erfahrung, aus angespannter Enge in eine erleichternde Weite zu gehen, anders zu interpretieren, wenn dies in einer typisch männlichen, weißen Heldenrolle geschieht, als wenn das im Kontext einer komplexen Erzählung um Erlösung aus einer Unterdrückungssituation marginalisierter Personen passiert. Das leiblich spürbare Phänomen mag ähnlich sein, aber seine 'Funktion' in der Spielsituation würde sich unterscheiden. Die folgende Skizze fasst dazu einige erste, unfertige Gedanken zusammen. […] Weiterlesen ❭